Keine Wartburg-Löffel abgegeben

Für den Verbleib der Egloffstein´schen Bestecksammlung auf der Wartburg wurden in den vergangenen Wochen vielfältige Initiativen gestartet.
500000 Euro mussten aufgebracht werden. Hätte man dies nicht geschafft, so hätte die Sammlung verkauft werden müssen. Das Geld fällt dem Adelshaus Sachsen-Weimar-Eisenach zu. Zwischen dem Adelshaus und dem Freistaat Thüringen wurde ein Vertrag über Rückgabeansprüche der 1945 enteigneten Familien 2003 geschlossen und die Wartburgstiftung zu erheblichen Ausgleichzahlungen verpflichtet. Um die Summe von 500000 Euro aufzubringen, sollte die wertvolle Bestecksammlung verkauft werden.
Seit 1843 gehört die aus rund 600 Einzelstücken bestehende Sammlung von Essbestecken aus dem 16. Jahrhundert zur Wartburg. Die Sammlung wurde vom Schlosshauptmann des Eisenacher Schlosses, Freiherr Gottfried von und zu Egloffstein, zusammengetragen. Die Sammlung sei in ihrer Art auf der Welt einmalig.

Gemeinsam mit vielen Partnern wurde der Verbleib nun gesichert. Zuwendungen gab es von:
– Kulturstiftung der Länder (166667 Euro)
– Wirtschaftsbetriebe der Wartburg GmbH (160000 Euro)
– Bundesbeauftragte Kultur-Medien Berlin (50000 Euro)
– Wartburgstiftung Eisenach (33333 Euro)
– Dr. Würth/Künzelsau (30000 Euro)
– Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen (30000 Euro)
– Stadt Eisenach (30000 Euro)

weitere Zuwendungen auf das Spendenkonto der Wartburgstiftung gab es u.a. von:
– Allianz Hamburg
– Hotel «Auf der Wartburg»
– aus der Spendenbox im Museum der Wartburg (2915 Euro)
– HS Dienstleistungs GmbH Schwarza
– DLG Gebäudereinigung Eisenach
– Verein zur Erhaltung Eisenach und Südstadt
– sowie 23 weiteren Einzelspendern

Am Sonntag wurde durch Burghauptmann Günter Schuchardt festgestellt: Das Geld ist zusammen und kann dem Erfurter Finanzministerium übergeben werden. Die Bestecksammlung ist gerettet. Kein Löffel, keine Gabel und kein Messer wird die Wartburg, außer zu Ausstellungen, verlassen. Zwar gibt nun mehrere Eigentümer, doch die Sammlung, die 1843 rund 150 Taler kostete, bleibt auf der Wartburg und somit der Öffentlichkeit erhalten.
Darüber freuten sich auch Oberbürgermeister Gerhard Schneider, Frank Däbritz, stellvertretender Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder, Dr. Thomas Wurzel, Geschäftsführer Sparkassen Kulturstiftung und Matthias Launert, Geschäftsführer Wartburg-Betriebs GmbH.

Anzeige