Welterbestatus der Wartburg muss erhalten werden

Angesichts der aktuellen Diskussion um den möglichen Bau von Windrädern südlich der Wartburg und vor einer möglichen gerichtlichen Entscheidung betonte der Bundestagsabgeordnete Christian Hirte nochmals die Bedeutung des Welterbestatus‘ der Wartburg. „Alle müssen sich im Klaren darüber sein, dass bei einem Bau der Anlagen der Welterbestatus schnell verloren gehen kann. Das Beispiel Dresdens, das im Vorjahr den Titel wegen eines begonnenen Brückenbaus im Elbtal abgesprochen bekam, zeigt, dass die UNESCO ihre Anforderungen auch durchsetzt. Ein Verlust des Titels hätte für die Wartburg und die gesamte Region fatale Folgen. Gerade im Rahmen der Lutherdekade wäre es schmerzlich, wenn die Wartburg nicht mehr mit dem Pfund UNESCO-Welterbestätte wuchern könnte“, so Hirte.

Im Rahmen der von Hirte aufgelegten Veranstaltungsreihe „500 Jahre danach: Kommerz, Glaube und Aufbruch“ betonten bereits im Vorjahr mehrere Referenten die Bedeutung eines UNESCO-Titels. So berichtete Birgit Dittmar von der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT), dass auch in Dresden alle Touristiker im Vorfeld vor dem Verlust des Welterbetitels gewarnt hätten. „Ein solcher Titel ist im Übrigen nicht nur Folklore und Werbeinstrument, sondern auch mit Pflichten verbunden. Und dazu zählt eben auch, die Umgebung von Denkmälern so zu schützen, dass sie ihren Charakter nicht verlieren“, ergänzte Hirte.

Ein Verlust des Welterbetitels könnte u.a. auch finanzielle Folgen haben. „Im letzten Jahr hat die Wartburg von einem Förderprogramm des Bundes mit mehreren Millionen Euro profitiert. Dieses Programm ist für 2010 neu aufgelegt worden. Mit solchen Unterstützungen könnte dann Schluss sein“, befürchtet Christian Hirte. Er hatte unlängst angeregt, zu prüfen, ob die Sanierung der Wartburgauffahrt über dieses Programm gefördert werden könne. „Oberbürgermeister Matthias Doht hat mir mitgeteilt, dass die Stadt diese Idee nun prüft. Ich hoffe, dass es hier gelingen kann, die Stadt bei einem wichtigen Projekt auch mit Bundesmitteln zu unterstützen.“

Hirte zeigte sich zudem erfreut über die Signale aus der Thüringer Landesregierung. „Bauminister Christian Carius hat sehr deutlich erklärt, dass das Land einen Bau der Windanlagen nicht wolle. Wenn nun aktuelle Erkenntnisse aus dem Naturschutz auch helfen, den Bau zu verhindern, dann kann das nur helfen“, erklärte Hirte abschließend.

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