Wartburgkreis Vorreiter bei alternativer Energie-Nutzung

Das Energiekonzept des Wartburgkreises wird im Mai dieses Jahres erstmals dem Umweltausschuss vorgestellt. Das kündigte Landrat Reinhard Krebs aus Anlass des «Tages der erneuerbaren Energien» am Samstag an. «Wir waren im Jahr 1997 einer der ersten Landkreise Thüringens, die ein komplexes Energiekonzept vorweisen konnten und wir sind auch mit der Fortschreibung unserer Zukunftsstrategie zur verstärkten Nutzung regenerativer Energien wieder vorn mit dabei», betonte Landrat Reinhard Krebs.
Im Wartburgkreis habe die Stromerzeugung aus regenerativen Quellen eine rasante Entwicklung genommen, so Krebs. Sie hat die Prognosen aus dem Jahr 1997 weit übertroffen. «Gerade zum Tag der erneuerbaren Energien ist das ein hoffnungsvolles Zeichen für unsere Umwelt und für die Menschen, die hier leben, denn sie demonstrieren mit ihrem umweltbewusstem Handeln einmal mehr, dass sie die Lebensbedingungen ihrer Heimat erhalten wollen.»

Auch für den Bundestagsabgeordneten der Region, Christian Hirte, zeigten die Zahlen im Wartburgkreis, dass die erneuerbaren Energien immer wichtiger werden. «Besonders der Mix unterschiedlicher Energiequellen ist geradezu vorbildlich. Dies zeigt, dass man je nach geographischen Verhältnissen auch jeweils eigene Lösungen braucht», erklärte Hirte. Auch für die Landwirtschaft seien erneuerbare Energien mittlerweile nicht mehr wegzudenken. «Vielerorts sind sie zu einer wichtigen Ergänzung der Betriebe geworden», so Hirte.

Derzeit arbeiten bereits elf Biogasanlagen. Weitere sind im Bau oder in der Planungsphase, vor allem an Landwirtschaftsstandorten mit Tierhaltung. 2008 wurden über Biogasanlagen im Wartburgkreis 9354 Megawattstunden (MWh) an Strom produziert und größtenteils auch die anfallende Wärme genutzt.

Auch beim Solarstrom wurden wesentlich mehr Anlagen installiert, als prognostiziert. Verstärkt werden große, günstig gelegene Dachflächen – auch an den öffentlichen Gebäuden – mit Solarmodulen bestückt. Vor zwei Jahren wurden 901 MWh an Solarstrom ins Netz eingespeist. In den zurückliegenden Jahren sind auch eine größere Anzahl von Holzkesselanlagen, insbesondere zur Wärmenutzung im privaten Bereich, installiert worden.

Alle im Energiekonzept 1997 ausgewiesenen größeren ehemaligen bzw. noch existierenden Wasserkraftstandorte sind ausgebaut. Insbesondere die an der Werra gelegenen wurden durch die Stromversorgungsunternehmen rekonstruiert, erneuert sowie ein Standort (Dorndorf) neu ausgebaut. Aus Wasserkraft wurden im Jahr 2008 6593 Megawattstunden Strom erzeugt.

Im Februar 2010 waren 32 Windkraftanlagen in Betrieb. Alle im Energiekonzept 1997 ausgewiesenen Vorzugsstandorte für Windkraftanlagen sind fast voll belegt. Schon im Jahr 2008 wurden insgesamt 5640 Megawattstunden Strom mit Windenergieanlagen erzeugt.

Der Strom aus Biogasanlagen machte allein 2008 rund 41 Prozent an der gesamten Stromerzeugung aus regenerativen Energien aus, über 29 Prozent wurde aus Wasserkraftanlagen gewonnen, 25 Prozent des Gesamtaufkommens regenerativer Stromerzeugung entfiel auf die Windenergie und vier Prozent entfielen auf den Solarstrom. «Ich bin überzeugt, dass wir dass noch ausbauen können», sagte Landrat Krebs in diesem Zusammenhang.

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